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Glycin Wirkung: Was die unterschätzte Aminosäure für Körper und Psyche tun kann

Heute schauen wir uns die Aminosäure Glycin mal genauer an – und warum sich das echt lohnt. Denn obwohl sie winzig klein ist (chemisch gesehen), kann sie im Körper und vor allem im Gehirn große Wirkung zeigen. Glycin ist nämlich nicht nur ein Baustein für Proteine, sondern auch ein cleverer Neurotransmitter, der mitmischt, wenn’s ums Schlafen, Denken, Entspannen oder Regenerieren geht.

Ob du besser schläfst, deine Haut sich freut oder dein Gehirn ruhiger funkt – Glycin kann mehr, als viele denken. Aber: Wie viel ist zu viel? Und wann bringt’s überhaupt was?

Am Ende des Artikels wirst du genau wissen, was Glycin ist, wie es auf Körper und Psyche wirkt, ob du es brauchst – und wie du es am besten für dich nutzen kannst.

Hier kommt ein Überblick, was Spannendes auf dich wartet:

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Glycin eigentlich?
  2. Wie wirkt Glycin im Körper?
  3. Welche Rolle spielt Glycin für die Psyche?
  4. Wie viel Glycin am Tag ist sinnvoll?
  5. Welche Nebenwirkungen kann Glycin haben?
  6. Für wen ist L-Glycin besonders nützlich?
  7. Glycin in Lebensmitteln – wo steckt es drin?
  8. Glycin als Supplement – wann lohnt es sich?
  9. Gibt es Risiken bei langfristiger Einnahme?
  10. Fazit: Wann Glycin Sinn macht – und wann nicht

Was ist Glycin eigentlich?

Glycin ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, das heißt: Dein Körper kann sie selbst herstellen – und das ist auch gut so, denn er braucht sie ständig. Glycin ist nämlich ein wichtiger Baustein für Proteine, also quasi ein kleines Lego-Steinchen im großen Baukasten deines Körpers.

Aber Glycin kann mehr als nur in Muskeln, Enzymen oder Bindegewebe herumsitzen. Es spielt auch eine Rolle in der Entgiftung, bei der Bildung von Kollagen, und ist sogar an der Regulation des Immunsystems beteiligt. Und das Beste? Es ist die kleinste aller Aminosäuren – aber oft auch die unterschätzteste.

In einer Tabelle: Wichtige Eigenschaften von Glycin

EigenschaftBeschreibung
Chemische FormelC₂H₅NO₂
KategorieNicht-essenzielle Aminosäure
Funktion im KörperProteinbau, Neurotransmitter, Entgiftung
Natürlich vorkommend inGelatine, Knochenbrühe, Fleisch

Wie wirkt Glycin im Körper?

Glycin ist ein echtes Multitalent. Es wirkt an vielen Stellen gleichzeitig – wie ein guter Teamplayer, der sich nie in den Vordergrund drängt. Hier ein kleiner Überblick:

  • Kollagenbildung: Glycin ist Hauptbestandteil von Kollagen – dem Protein, das unsere Haut straff, unsere Gelenke geschmeidig und unsere Knochen stabil hält. Ohne Glycin? Kein gutes Bindegewebe.
  • Entgiftung: Glycin hilft der Leber dabei, schädliche Stoffe abzubauen – besonders in Verbindung mit Glutathion, einem wichtigen körpereigenen Antioxidans.
  • Verdauung: In der Magensäureproduktion ist Glycin beteiligt, außerdem verbessert es die Verarbeitung von Fett.
  • Regeneration: Viele nehmen Glycin nach dem Sport oder vor dem Schlafen, weil es den Körper beim „Runterfahren“ unterstützt.

Kurz gesagt: Glycin macht sich nützlich – fast überall.


Welche Rolle spielt Glycin für die Psyche?

Jetzt wird’s spannend: Glycin ist nicht nur ein Protein-Baustein, sondern auch ein Neurotransmitter – also ein Botenstoff im Gehirn. Und da zeigt es erstaunliche Wirkungen:

  • Beruhigend: Glycin wirkt hemmend im zentralen Nervensystem – vergleichbar mit GABA. Es hilft dem Gehirn also dabei, nicht zu überreagieren. Viele Menschen berichten von besserem Schlaf, innerer Ruhe oder weniger „Gedankenkarussell“, wenn sie abends Glycin einnehmen.
  • Schlaffördernd: Studien zeigen, dass Glycin die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafqualität verbessern kann – ohne abhängig zu machen.
  • Stimmungsausgleichend: Auch wenn Glycin keine Wunderpille gegen Depressionen ist, kann es das Gleichgewicht im Nervensystem unterstützen – und das wiederum hilft beim inneren Gleichgewicht.

Fun Fact:

Glycin bindet im Gehirn an spezielle Rezeptoren (NMDA-Rezeptoren) – diese sind wichtig für Lernen, Gedächtnis und Konzentration. Das heißt: Ein bisschen Glycin kann auch beim Denken helfen.

Wie viel Glycin am Tag ist sinnvoll?

Die Antwort hängt ein bisschen davon ab, warum du es nimmst. Grundsätzlich produziert dein Körper selbst etwa 2 bis 3 Gramm Glycin pro Tag. Über die Ernährung – zum Beispiel durch Fleisch, Knochenbrühe oder Gelatine – nimmst du oft zusätzlich 1 bis 2 Gramm auf.

Wenn du Glycin aber gezielt einsetzt – etwa für besseren Schlaf, Regeneration oder Haut – liegt die empfohlene Dosierung meist zwischen 3 und 5 Gramm täglich. Manche Studien arbeiten sogar mit 10 Gramm – zum Beispiel bei Schlaf- oder Leberstudien.

Übersicht: Dosierungsempfehlungen nach Zweck

AnwendungsbereichEmpfohlene Menge pro Tag
Allgemeine Gesundheit3–5 g
Schlaf & Psyche3 g, 30–60 Min vor dem Schlafengehen
Leberentlastungbis zu 10 g (in Studien)
Muskelregeneration5–10 g nach dem Training

Tipp: Fang langsam an – zum Beispiel mit 1–2 Gramm – und beobachte, wie dein Körper reagiert. Manchmal braucht es ein paar Tage, bis du die Wirkung spürst.


Welche Nebenwirkungen kann Glycin haben?

Glycin gilt grundsätzlich als sehr gut verträglich. Es kommt schließlich auch ganz natürlich in deinem Körper vor. Aber wie bei fast allem gilt: Die Dosis macht das Gift – oder zumindest das Grummeln im Bauch.

Mögliche Nebenwirkungen bei zu hoher Dosis:

  • Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Blähungen, weicher Stuhl)
  • Übelkeit, wenn zu viel auf einmal genommen wird
  • Schläfrigkeit – besonders wenn du es morgens nimmst

Wichtig: Wenn du Medikamente einnimmst, vor allem Psychopharmaka oder starke Beruhigungsmittel, sprich vorher mit einem Arzt. Glycin kann theoretisch die Wirkung anderer Substanzen im Gehirn beeinflussen.


Für wen ist L-Glycin besonders nützlich?

L-Glycin – die reine Form, wie sie meist in Pulver oder Kapseln vorkommt – kann für viele Menschen hilfreich sein. Besonders in diesen Fällen lohnt sich ein Blick:

  • Menschen mit Schlafproblemen: Hier zeigt Glycin in Studien gute Effekte – es verbessert die Tiefschlafphasen und hilft beim Einschlafen.
  • Sportler:innen & Biohacker: Regeneration, bessere Gewebestruktur, antioxidative Wirkung – Glycin passt gut in den Stack.
  • Stressgeplagte: Wenn dein Nervensystem dauernd auf 180 ist, kann Glycin helfen, das Ganze etwas runterzudrehen.
  • Veganer:innen: Da viele natürliche Glycinquellen tierisch sind, kann es hier manchmal an Glycin mangeln.

Aber auch für ältere Menschen, deren körpereigene Produktion nachlässt, kann es sinnvoll sein, L-Glycin gezielt zu ergänzen.

Glycin in Lebensmitteln – wo steckt es drin?

Glycin kommt ganz natürlich in vielen eiweißreichen Lebensmitteln vor, aber vor allem in tierischen Produkten, insbesondere dort, wo Bindegewebe enthalten ist. Also ja: Omas Rinderbrühe war tatsächlich ein Glycin-Booster.

Top-Glycin-Quellen:

LebensmittelGlycin-Gehalt (ca.) pro 100 g
Gelatine19 g
Knochenbrühe2–3 g (je nach Zubereitung)
Hähnchenhaut2–4 g
Schweineschwarte3–5 g
Rindfleisch (roh)1–2 g
Lachsca. 1 g
Sojabohnen (gekocht)ca. 1 g

Pflanzliche Quellen enthalten Glycin auch – aber meist in kleineren Mengen. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kann also durchaus mal prüfen, ob ein Mangel möglich ist.


Glycin als Supplement – wann lohnt es sich?

Die Pulverform von Glycin ist günstig, leicht einzunehmen (z. B. mit Wasser oder Tee) und in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung. Besonders dann:

  • Bei schlechtem oder unruhigem Schlaf
  • Wenn du viel Sport treibst oder Muskeln aufbauen willst
  • Bei hoher mentaler Belastung / Stress
  • Zur Unterstützung der Leber, z. B. bei Medikamenteneinnahme
  • Für gesunde Haut, Nägel und Gelenke

Vorteil gegenüber Lebensmitteln:
Glycin als Pulver liefert dir gezielt 3–5 Gramm – das müsste man sonst mit sehr viel Hühnerhaut oder Gelatine kompensieren.


Gibt es Risiken bei langfristiger Einnahme?

Die Studienlage zu Glycin ist ziemlich entspannt: Selbst hochdosierte Einnahmen über mehrere Wochen (bis zu 60 Gramm pro Tag!) zeigen kaum Nebenwirkungen – das wurde z. B. bei Patienten mit Schizophrenie getestet.

Aber: Langfristige Einnahme bedeutet nicht automatisch „immer gut“. Auch bei harmlosen Stoffen gilt:

  • Auf Signale deines Körpers hören (z. B. Unwohlsein, Verdauungsprobleme)
  • Pausen machen (z. B. 5 Tage Einnahme, 2 Tage Pause – oder Zyklen mit 4 Wochen on, 1 Woche off)
  • Keine Wunder erwarten – Glycin ist kein Zauberpulver, sondern ein Baustein, der seine Wirkung langsam entfaltet

Wenn du Medikamente einnimmst oder an chronischen Krankheiten leidest, gilt: Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker.


Fazit: Wann Glycin Sinn macht – und wann nicht

Glycin ist ein stiller Held unter den Aminosäuren. Es sorgt für guten Schlaf, schöne Haut, stabile Gelenke und ein ruhigeres Gehirn – wenn du es richtig einsetzt. Die Einnahme lohnt sich besonders für Menschen mit Stress, Schlafproblemen oder erhöhtem Proteinbedarf.

Aber: Es ist kein Ersatz für gesunde Ernährung oder ein Patentrezept für alle Probleme. Wenn du denkst, du kannst mit Glycin deine Cola-Diät oder Netflix-Nächte heilen – sorry, das wird nix.

Kurz gesagt:
Wenn du dir etwas Gutes tun willst – innerlich und äußerlich – kann Glycin ein kleiner, aber wirkungsvoller Schritt sein.


Quellenangabe (bitte zur Kontrolle prüfen):

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