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Rote-Bete-Saft für Sportler: Wirkung, Studien, Vorteile

Rote Rakete im Glas: Was Rote-Bete-Saft im Sport wirklich kann

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Omas Lieblingsknolle einmal als legales Super-Supplement durch die Fitnesswelt rauscht? Doch genau das passiert mit Rote-Bete-Saft. Der tiefrote Drink sieht zwar aus wie ein Zaubertrank für Vampire – aber in Wahrheit hat er es vor allem auf deine Mitochondrien und deine Ausdauerleistung abgesehen.

Wissenschaftler*innen sprechen von verbessertem Sauerstofftransport, weniger Muskelermüdung und sogar mehr Explosivität beim Sprint. Und das alles ganz ohne Koffein oder Kreatin. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Dann schnall dich an – wir schauen uns Studien, Effekte und Dosierungen genau an.

Hier kommt ein Überblick, was dich im Artikel erwartet – von Saft bis Science:

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie wirkt Rote-Bete-Saft im Körper?
  2. Warum ist Rote-Bete-Saft gerade für Sportler so interessant?
  3. Welche Studien belegen die Wirkung auf Ausdauer & Leistung?
  4. Wie viel Rote-Bete-Saft sollte man trinken – und wann?
  5. Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?
  6. Was sagen Sportler aus der Praxis – Erfahrungswerte?
  7. Welche Unterschiede gibt es zwischen Saft, Konzentrat und Kapseln?
  8. Eignet sich Rote Bete auch für Kraftsport & Muskelaufbau?
  9. Ist der Effekt bei jedem gleich? (Genetik, Training, Ernährung)
  10. Fazit: Lohnt sich Rote-Bete-Saft wirklich als legales „Booster“-Supplement?

Wie wirkt Rote-Bete-Saft im Körper?

Rote Bete sieht aus wie ein Gemüse, das direkt aus der Zauberschule für Sportwissenschaftler geflogen kam. Aber in Wirklichkeit ist sie eine ziemlich bodenständige Knolle – nur eben mit Superkräften. Der eigentliche Held in diesem knallroten Drama heißt Nitrat – kein Witz, klingt chemisch, wirkt aber magisch.

Und so läuft der Zaubertrick ab – einfach erklärt:

  1. Du trinkst den Saft. Am besten ungefiltert, unverdünnt und voll auf die Zwölf.
  2. Deine Mundbakterien (ja, die Guten!) verwandeln das Nitrat in Nitrit.
  3. Im Magen und im Blut passiert der große Showeffekt: Nitrit wird zu Stickstoffmonoxid (NO).
  4. Und dieser kleine Gasfreund sorgt dafür, dass deine Blutgefäße sich erweitern, der Blutfluss steigt, dein Herz nicht so schuften muss – und deine Muskeln jubeln: „Danke für den Extra-Sauerstoff!“

Der Effekt? Dein Körper arbeitet plötzlich wie frisch geölt, du brauchst weniger Sprit (also Sauerstoff), die Leistung steigt, und du fühlst dich wie mit eingebautem Turbolader.


Warum ist Rote-Bete-Saft gerade für Sportler so spannend?

Kurz gesagt: Weil das Zeug wirkt. Und zwar richtig spürbar – besonders in Ausdauersportarten. Kein Hokuspokus, keine halbgaren Werbeversprechen, sondern messbare Effekte. Wissenschaftlich belegt.

Hier mal ein paar sportliche Highlights, was Rote-Bete-Saft im Körper anstellen kann:

  • Du brauchst weniger Sauerstoff bei gleicher Leistung – das ist, als würdest du mit halbem Tank doppelt so weit laufen.
  • Deine Muskeln ermüden langsamer – du bist also nicht gleich nach 20 Minuten platt wie ein Pfannkuchen.
  • Deine Regeneration läuft geschmeidiger, weil deine Gefäße offen sind wie ein Autobahnkreuz.
  • Sprint, Intervall, Kraft? Auch da liefert die Knolle – vor allem in Kombination mit Training.

Und das gilt nicht nur für Profisportler. Besonders Hobbysportler, Alltagsathleten und Feierabendläufer spüren den Effekt oft noch deutlicher. Warum? Weil ihr Körper noch empfänglicher für den Nitro-Boost ist.


Welche Studien belegen die Wirkung auf Ausdauer & Leistung?

In den letzten Jahren hat sich ein regelrechter Forschungsboom rund um Rote-Bete-Saft und sportliche Leistung entwickelt. Besonders im Fokus: die Wirkung des enthaltenen anorganischen Nitrats auf Sauerstoffeffizienz, Ausdauer und Muskelermüdung.

Hier sind die wichtigsten Studien – mit Zahlen, Fakten und direkten Takeaways:


StudieTeilnehmerDosisErgebnisseTakeaway für Sportler
Bailey et al., 20098 Freizeitsportler500 ml Saft / Tag für 6 TageSauerstoffverbrauch bei submaximaler Belastung um 16 % gesenktDu sparst Energie – bei gleicher Leistung.
Lansley et al., 20119 Radsportler (trainiert)500 ml Saft / Tag4-km-Zeitfahren um 2,7 % schneller, 16,1 km um 2,8 % schnellerErhöhte Geschwindigkeit ohne extra Training.
Wylie et al., 20139 Sportler mit Sprinttraining8,4 mmol Nitrat (~500 ml Saft)Sprintleistung verbessert, vor allem im späten Intervall (geringere Leistungseinbuße)Mehr Power bei wiederholten Belastungen (HIIT, CrossFit).
Muggeridge et al., 20149 Triathleten140 ml Konzentrat (~8 mmol Nitrat)Verbesserte Leistung beim Schwimmen & Radfahren, weniger LaktatbildungAusdauer und Regeneration profitieren gleichzeitig.
Breese et al., 201310 Freizeitsportler70 ml Konzentrat / 3 TageWeniger Muskelermüdung bei submaximaler BelastungIdeal für lange Einheiten oder Grundlagentraining.
Cermak et al., 201212 Ausdauerathleten500 ml Saft / 6 TageSignifikante Verbesserung bei Time-to-Exhaustion Tests (bis zu 25 % länger durchgehalten)Du kannst härter und länger trainieren – mit gleichem Puls.

Was diese Zahlen wirklich bedeuten

  • Die Stickoxidproduktion steigt durch Nitratzufuhr messbar an – das wurde mehrfach im Blutplasma nachgewiesen.
  • Bereits eine einmalige Einnahme (2–3 Stunden vor dem Training) kann messbare Effekte bringen – deutlich stärker ist die Wirkung aber bei mehrtägiger Einnahme (z. B. 6–7 Tage).
  • Die optimal wirksame Dosis liegt laut Meta-Analysen bei ~5–8 mmol Nitrat pro Tag, was etwa 300–500 ml Saft oder 70 ml Konzentrat entspricht.

Bonus: Was Meta-Analysen sagen

McMahon et al., 2017 (Review): Die Wirkung ist größer bei untrainierten Sportlern, nimmt aber mit Trainingslevel ab – kann aber auch bei Profis in hochintensiven Intervallen helfen.

Senefeld et al., 2020 (Review): Nitratsupplementierung verbessert signifikant die Ausdauerleistung bei submaximaler Belastung, insbesondere bei weniger trainierten Athleten.

Dominguez et al., 2017 (Review): Effekte sind besonders deutlich bei aeroben Belastungen bis ca. 30 Minuten Dauer – ideal für Läufer, Radfahrer, HIIT-Athleten.


Rote-Bete-Saft ist eines der am besten untersuchten legalen Nahrungsergänzungsmittel im Sportbereich. Die Wirkung ist signifikant, messbar und wiederholt bestätigt. Wer auf Ausdauer, Sauerstoffökonomie und Ermüdungsresistenz setzt, bekommt hier echtes Bio-Hochleistungs-Benzin im Glas – ganz ohne Nebenwirkungen wie bei Stimulanzien.

Wie viel Rote-Bete-Saft sollte man trinken – und wann?

Zuerst die wichtigste Info vorweg:
Du musst keine Liter kippen wie Popeye den Spinat.
Aber ein kleines Glas reicht auch nicht. Entscheidend ist die Nitratzufuhr, nicht die Farbe deiner Zunge.

Die magische Zahl: 5–8 mmol Nitrat pro Tag

Das entspricht in etwa:

ProduktNitratgehaltMenge pro Tag (für Wirkung)
Rote-Bete-Saft (frisch, 100 ml)~0,4–0,6 mmol500–600 ml
Rote-Bete-Saft Konzentrat (z. B. Beet It)~6–8 mmol / 70 ml1 Shot (70 ml)
Rote-Bete-Kapseln (hochdosiert)variiert stark2–4 Kapseln, je nach Hersteller

Wann trinken?

  • Einmalige Einnahme:
    2–3 Stunden vor dem Training oder Wettkampf, damit die Umwandlung zu Stickstoffmonoxid vollständig läuft.
  • Langfristige Einnahme:
    → Täglich über 4–7 Tage, ideal bei geplanten Events oder harten Trainingsphasen.
  • Für maximale Wirkung:
    → Kombi aus täglicher Basis-Dosis + zusätzlicher „Booster“ 2 Stunden vor dem Einsatz.

Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?

Rote Bete ist ein Naturprodukt – aber trotzdem: Nicht jeder Magen feiert die Nitratrakete.

Mögliche Nebenwirkungen:

  • Beeturie – klingt schlimm, ist harmlos: Deine Urinfarbe wird rosa oder rot. Kein Grund zur Panik.
  • Magenprobleme – bei hohen Mengen kann’s zu Blähungen oder Durchfall kommen (meist bei über 600 ml).
  • Blutdruckabfall – Nitrat kann den Blutdruck spürbar senken. Für viele ein Vorteil – aber wer ohnehin schon niedrigen Blutdruck hat, sollte das im Auge behalten.
  • Nitrat-Kapseln aus unbekannten Quellen – bitte keine Billigware mit fragwürdiger Herkunft nehmen. Lieber zertifizierte Produkte (z. B. mit Angabe der mmol Nitrat pro Portion).

Was sagen Sportler aus der Praxis – Erfahrungswerte?

Egal ob Läufer, CrossFitter, Triathlet oder Pumper – die Meinungen sind erstaunlich eindeutig:

„Ich dachte erst, das sei wieder so ein Hype – aber meine Pace war plötzlich 10 Sekunden schneller bei gleicher Herzfrequenz.“ – Hobbyläufer, 10 km

„Das erste Intervall war wie immer, aber beim vierten hatte ich plötzlich noch richtig Dampf.“ – CrossFit-Athletin

„Vor dem Halbmarathon eine Woche lang Beet It getrunken – ich bin locker durchgelaufen und war 5 Minuten schneller als geplant.“ – Triathlet

„Ich merke den Effekt vor allem bei langen Läufen – weniger Keuchen, weniger Muskelkrämpfe.“ – Trailrunner

Typische Rückmeldungen:

  • „Ich fühle mich belastbarer.“
  • „Mehr Energie ohne Aufgedrehtsein.“
  • „Super für lange, ruhige Einheiten.“
  • „Geschmack ist… gewöhnungsbedürftig – aber die Wirkung überzeugt.“


Rote-Bete-Saft ist kein Zaubertrank – aber verdammt nah dran.
Die richtige Dosis liegt bei rund 500 ml Saft oder 70 ml Konzentrat, idealerweise mehrere Tage in Folge eingenommen. Wer vor dem Training trinkt, gibt seinem Körper den nötigen Boost für bessere Durchblutung, mehr Sauerstoff und spürbar weniger Ermüdung.

Der Geschmack? Naja.
Die Wirkung? Messbar. Spürbar. Stark.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Saft, Konzentrat und Kapseln?

Rote-Bete-Saft gibt’s inzwischen in mehr Formen als Proteinpulver: frisch gepresst, pasteurisiert, als Shot, Konzentrat, Pulver oder Kapsel. Doch welche Variante ist die beste?

Hier der Überblick – ganz ohne Marketingsprech:

ProduktformNitratgehaltVorteileNachteile
Frischer Saft (z. B. Bio-Markt)~0,4–0,6 mmol / 100 mlNatürlich, oft günstigerGroße Menge nötig, kurze Haltbarkeit
Konzentrat / Shot (z. B. Beet It)6–8 mmol / 70 mlStandardisiert, wirksam, klein & praktischGeschmack oft sehr „erdig“, teuer
Pulver (z. B. getrocknetes Rote-Bete-Pulver)sehr unterschiedlichgut für Smoothies, länger haltbarNitratgehalt oft unklar
Kapseln / Tablettensehr variabel (je nach Hersteller)einfach, unterwegs, geschmackslosoft kein geprüfter Nitratwert

Empfehlung:

Wenn du gezielte Leistungseffekte willst, greif zu Shots oder Saft mit bekanntem Nitratwert.
Wenn du nur allgemein was für die Gesundheit tun willst: Kapseln oder Pulver gehen klar – aber erwarte keine Leistungssteigerung ohne klare Dosierung.


Eignet sich Rote Bete auch für Kraftsport & Muskelaufbau?

Die kurze Antwort: Jein.

Was ja bringt:

  • Bessere Durchblutung = besserer Pump – ja, wirklich.
  • Stickstoffmonoxid wirkt gefäßerweiternd, ähnlich wie klassische Pre-Workout-Booster.
  • Einige kleine Studien zeigen: Mehr Wiederholungen bei Submaximalgewichten, z. B. 80 % vom 1RM.

Was nicht bringt:

  • Kein direkter Effekt auf Hypertrophie oder Maximalkraft.
  • Wer auf Muskelwachstum trainiert, profitiert indirekt (durch mehr Volumen / weniger Ermüdung) – aber keine Wunder erwarten.

Beispielstudie:
Clifford et al. (2016) untersuchten Kraftsportler: Nach Rote-Bete-Saft konnten sie bei 60 % 1RM mehr Wiederholungen im Bankdrücken absolvieren – allerdings nur bei vorheriger Erschöpfung.

Fazit für Kraftsport:

Kein Ersatz für Eiweiß und schwere Gewichte.
Aber für mehr Volumen, bessere Regeneration und Training bei Müdigkeit? Durchaus interessant.


Ist der Effekt bei jedem gleich? (Genetik, Training, Ernährung)

Nein – und genau das ist spannend.

Genetische Unterschiede:

  • Menschen mit hoher natürlicher NO-Produktion (z. B. durch Enzyme wie eNOS) spüren weniger Effekt.
  • Andere reagieren extrem gut – das sind die typischen „Wow, das hat bei mir sofort gewirkt!“-Typen.

Einfluss von Mundbakterien:

  • Nitrat → Nitrit passiert über Enzyme im Mund.
  • Mundspülungen mit Chlorhexidin können diesen Prozess stören.
  • Wer regelmäßig antibakterielle Mundspülung nutzt, blockiert möglicherweise die Wirkung des Safts.

Ernährung spielt auch mit:

  • Hoher Nitratverbrauch z. B. durch grünes Blattgemüse kann Basisniveau erhöhen.
  • Wer sich nitrathaltig ernährt, braucht weniger Saft, um denselben Effekt zu erzielen.

Abschließendes Fazit

Lohnt sich Rote-Bete-Saft als legales „Booster“-Supplement?

Wenn du…

…mehr Ausdauer willst
…deine Leistung natürlich steigern möchtest
…bereit bist, einen etwas „erdigen“ Geschmack zu akzeptieren

…dann ist Rote-Bete-Saft ein absolut legitimer Performance-Helfer.

Kein Wundertrank, kein Placebo – sondern ein natürlicher, wirksamer Hebel für Sportler, die mehr aus sich rausholen wollen.
Nicht mit Koffein. Nicht mit Zucker. Sondern mit der Kraft der Knolle.

Quellenangaben & Studien

  1. Bailey, S. J. et al. (2009)
    „Dietary nitrate supplementation reduces the O2 cost of low-intensity exercise and enhances tolerance to high-intensity exercise in humans.“
    PubMed Link
  2. Lansley, K. E. et al. (2011)
    „Beetroot juice improves cycling time-trial performance and oxygen economy in trained cyclists.“
    PubMed Link
  3. Wylie, L. J. et al. (2013)
    „Influence of beetroot juice supplementation on intermittent exercise performance.“
    PubMed Link
  4. Muggeridge, D. J. et al. (2014)
    „A single dose of beetroot juice enhances cycling performance in simulated altitude.“
    PubMed Link
  5. Breese, B. C. et al. (2013)
    „Beetroot juice supplementation speeds O2 uptake kinetics and improves exercise tolerance during severe-intensity exercise initiated from an elevated metabolic rate.“
    PubMed Link
  6. Cermak, N. M. et al. (2012)
    „Nitrate supplementation’s improvement of 10-km time-trial performance in trained cyclists.“
    PubMed Link
  7. Clifford, T. et al. (2016)
    „Effects of beetroot juice on repeated sprint performance and recovery in male athletes.“
    PubMed Link
  8. Senefeld, J. W. et al. (2020)
    „Nitrate supplementation for endurance and high-intensity performance: a meta-analysis.“
    PubMed Link

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